Fotos der UA in der Goldhalle des Hessischen Rundfunks Fankfurt am Main 2009
Auf den ersten Blick erinnert heute nichts mehr daran, dass der Rundbau des Hessischen Rundfunks kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Plenarsaal des
Deutschen Bundestages gebaut wurde. Als dann Frankfurt in der Hauptstadtfrage Bonn unterlag, fand das Gebäude als Sendezentrum für den hr-Hörfunk
seinen endgültigen Zweck.
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...Was sich beim Betreten der Halle dennoch von der ursprünglichen Bestimmung vermittelt, ist seine befremdlich
repräsentative Distanziertheit, welche Teil meines musikalischen Konzeptes ist.
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...Die Klangereignisse treten vereinzelt, fast zusammenhangslos auf. Verstärkt wird diese Wirkung durch den Einsatz von Elektrostaten als Lautsprecher.
Diese Elektrostaten mit ihren extrem kleinen Abstrahlwinkeln werfen die Klänge wie Lichtstrahlen in den Raum, so dass deren Reflexionen auf den gebogenen
Wänden der Goldhalle die architektonische Besonderheit klanglich erfahrbar machen. Isoliert stehen die Klänge in diesem überdimensionierten Raum.
Nirgends will sich Nähe oder gar Intimität einstellen, alles bleibt offen, bleibt auf Distanz.
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...So wie die Goldhalle den räumlichen Aspekt dieser Klanginstallation bestimmt, so leiten sich aus dem Konzertrahmen – zu dem sie erklingt –
das Material und seine formale Gestaltung ab. Das Ausgangsmaterial geht aus verschiedenen Werken der zeitgenössischen Musik hervor – fragmentiert,
wie die Scherben archäologischer Funde.